Ziele der Maßnahme
Als Konzept steht die Planung und Durchführung einer dem individuellen Bedarf angepassten Kinder- und Jugendhilfemaßnahme nach dem systemischen Ansatz. Die Maßnahme dient dem grundsätzlichen Ziel der Rückführung in die Familie oder des Aufbaus einer auf längere Zeit angelegten Lebensform und der Vorbereitung auf ein selbständiges Leben.
Aufbau und Stärkung sozialer Kompetenzen im Erleben familiärer Alltagssituationen.
Akzeptanz der Herkunftsfamilie und konstruktive Auseinandersetzung mit dem Thema
„Wer bin ich, und wo komme ich her“.
Die Entwicklung von alters- und situationsangemessenen Verhaltensmustern in Verbindung mit der Entwicklung einer angemessenen Tages- und Wochenstruktur ist als Ziel in unserem Konzept definiert. Uns geht es um die Förderung einer eigenverantwortlichen Lebensführung, die über das Ende der eigentlichen Maßnahme hinaus Wirkung hat.
Die Verbesserung der Lernfähigkeit, der Lernbereitschaft und daraus resultierend der schulischen Leistungen unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen. Wir konzentrieren uns auf die Stärken des Einzelnen, nicht auf seine Schwächen.
Die Erweiterung einer bewussten Selbst- und Fremdwahrnehmung und der eigenen emotionalen Befindlichkeiten sowie der Fähigkeiten zur Reflexion und Artikulation. Förderung des Zulassens und Wahrnehmens von positiven Beziehungsgefühlen. Abwendung und Überwindung von Krisensituationen.
Orientierung an der „Normalität“ als pädagogischen Zielhorizont trotz aller Verhaltensprobleme und Entwicklungsschwierigkeiten.
Alltagspädagogik
Grundsatz unserer Arbeit ist die existentielle Annahme und Wertschätzung des jungen Menschen, dass wir ihm Schutz und Geborgenheit bieten.
Verständnis und Einfühlung in das Verhalten des Kindes und seine biographischen Erfahrungen leitet unser professionelles Handeln.
Wir bearbeiten entstandene Abwehrmechanismen, Vermeidungsverhalten sowie negative Vorerwartungen und Lebenseinstellungen und suchen diese durch ein positives Alltagsgeschehen, permanente positive Beziehungsangebote und deren Reflexion zu ersetzen.
Diese Entwicklungsförderung und intensive Erfahrung des eigenen Ichs passiert mittels des Aufgreifens individueller Bedürfnisse und Problemlagen durch erlebnispädagogische Maßnahmen, durch gemeinsame Aktivitäten wie z.B. Ausflügen mit „Abenteuercharakter“. Entwicklungs- und Spielförderung über Bewegungs-, Sport- und Spielangebote im Rahmen der individuellen und gruppenbezogenen Freizeitgestaltung.
Wir bieten Sicherheit, Schutz, Zuverlässigkeit und Orientierung für den jungen Menschen durch einen regelmäßigen, strukturierten und rhythmischen Tages- und Wochenablauf mit regelmäßigen Mahlzeiten und durch Klarheit und Überschaubarkeit in den gemeinsamen Absprachen und Regeln.
Das Konzept der SIF Krannich bietet Hilfe bei der individuellen und interessenorientierten Gestaltung der Freizeit innerhalb und außerhalb der Familie.
Entwicklungs- und Verselbständigungsförderung durch vielfältige Stimulation zum Spielen, musisch-kreativem Tun und lebenspraktischer Anleitung. Professionelle Unterstützung bei der Entwicklung individueller, adäquater Konfliktlösungsstrategien und Aggressionssteuerung. Wir unterstützen die Jugendlichen bei der Entwicklung von Ausdauer, Anstrengungsbereitschaft, Frustrationstoleranz und einer positiven Arbeitshaltung.
Unterstützung der Verarbeitung von Erlebnissen, Konflikten und Beziehungserfahrungen sowie Traumata zur Herkunftsfamilie und Entwicklung eines sicheren und angemessenen Kontakts zur Herkunftsfamilie.
Sicherstellung der medizinischen Versorgung und Anleitung bei der Körperpflege, Hygiene und Gesundheitsprophylaxe. Begleitung und Unterstützung von externen Therapien. Individuelle und differenzierte Hilfe bei der Bewältigung lebenspraktischer Anforderungen im Alltag und in verschiedenen Lebensbereichen.
Bewusste Minimierung hauswirtschaftlicher Fremdunterstützung und Mitwirkung bei hauswirtschaftlichen Arbeiten mit dem Ziel einer Förderung von Eigenverantwortung, Gemeinschaftsgefühl und Selbständigkeit.
Erziehung zur Wertschätzung und Erhaltung der Umwelt unter ökologischen Gesichtspunkten.
Wir nutzen in unserer Arbeit die fördernden Kräfte eines der Familie angenäherten Ansatzes als pädagogisches Mittel. Wir setzen dort an, wo oft das eigene Wertgefühl durch erlittene Bindungsstörungen herabgesetzt wurde. Wir verstehen daher das „Normale“ des Alltags als Qualität und gestalten pädagogische Situationen in Echtzeit.
Eine intensive Elternarbeit im Zusammenwirken mit dem Kind bzw. Jugendlichen, dem zuständigen Jugendamt sowie der Einrichtung trägt zur Realisierung einer fördernden Entwicklung bei.
Schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an, falls Sie Fragen haben oder einmal reinschauen möchten!
Unser Selbstverständnis als Vorbild, Berater und Begleiter des Kindes auf dem Weg zur Selbständigkeit, wie auch unsere Bereitschaft zur Reflexion des eigenen pädagogischen Tuns und Verhaltens, sind die von uns selbst in den Erziehungsprozess einzubringende Voraussetzungen. Erziehung als professionelle Aufgabe schließt kontinuierliche Selbsterziehung ein. Das bedeutet für uns auch, dass wir uns verpflichtet wissen, regelmäßig Fortbildungen sowohl unserer persönlichen als auch unserer fachlichen Kompetenzen wahrzunehmen.